Nach der etwas verregneten Stadtrundfahrt hatten abends einige noch den Wunsch nicht wieder im Hotel zu Essen, sondern in einem Chinesischen Restaurant. Zwei der Teilnehmer kannten vom Vorjahr noch ein Lokal im Chinesen – Viertel von Havanna. Im Wesentlichen waren alle für diesen Vorschlag – außer der Guide, sowie zwei andere MLa Habana, Häuserblock am Malecónitarbeiter des Veranstalters, die hier in Havanna zu uns gestoßen waren. Aber auch ein Tourguide beugt sich mitunter der Gruppenmehrheit, so wurde ein Großraumtaxi (ein 14-Sitzer VW Bus!) bestellt, der uns zu dem besagten Restaurant brachte und uns um 23 Uhr dort wieder abholen sollte. Das Lokal schien zwar privat geführt zu sein, hatte aber doch deutlich mehr als die für Particulares sonst übliche Anzahl an Sitzmöglichkeiten, manche sind eben doch gleicher als andere. Das Essen kostete, wie meistens 12CUC, und war an sich in Ordnung, was allerdings etwas störte war die Tatsache dass wir fast eineinhalb Stunden auf das Essen warten mussten. Offenbar war man mit der Anzahl an Gästen, trotz vorheriger Anmeldung, etwas überfordert.
Um 23 Uhr sollte uns dann, wie gesagt, das Taxi wieder abholen. Leider hatte aber der Fahrer diesen Abend anscheinend etwas viel besseres vor, denn das Auto kam nicht. Nach beinah einer dreiviertel Stunde Warterei entschied man sich, dass die ersten vier von uns das nächste verfügbare normale Taxi nehmen, das dann auch nach wenigen Minuten vorbeikam. Der Rest wartete weiter, ungefähr noch einmal 45 Minuten. Dann wurde die Entscheidung getroffen zu Fuß in Richtung nächstem Taxistand loszugehen. Dieses sollte sich dann beinahe als fataler Fehler heraus stellen. An der nächsten Kreuzung, keine 100m vom Restaurant entfernt, warteten rechts in einer Seitenstraße etwa zehn bis 15 Jugendliche, die nachdem wir die Kreuzung überquert hatten plötzlich alle links oder rechts neben, sowie hinter uns waren. Man hatte es anscheinend auf eine Digitalkamera abgesehen, die allerdings eingepackt an einem Handgelenkt baumelte. Nach wenigen Metern hat sich der ganze Spuk aber in Wohlgefallen aufgelöst, warum weiß ich nicht. Kann sein dass der Guide – der ja quasi Kubaner ist – etwas zu den Jugendlichen sagte, oder wir sind einfach in eine besser beleuchtete Ecke der Straße gekommen. Fraglich bleibt, ob die Mitarbeiter des Veranstalters wussten warum sie am Abend nicht mehr nach Havanna rein fahren wollten. Um Missverständnissen vorzubeugen, eine ähnliche Situation kann einem sicher jederzeit abends auch in jeder anderen Millionenstadt wie Berlin oder Paris passieren.