92km, die längste Etappe bisher, standen uns an diesem Tag bevor. Darum hatten wir uns für 7 Uhr zum Frühstück verabredet, daraus ergibt sich dann der Start so gegen 8 UhPferdezuchtfarm – La Guabinar. Nach der schlechten Wegstrecke waren wir eine halbe Stunde später wieder auf der Hauptstraße wo wir nach rechts in Richtung Sumidero abbogen. Sumidero, das wir nach 24km also etwa einer Stunde erreichten, war auch erster Halt auf dieser langen Tagestour. In Sumidero fand auf einem kleinen Platz in der Ortsmitte eine Veranstaltung der Volksmilizen, eine Art Freiwilligen- oder Reservistenarmee, statt. Unser Guide ist mit einigen der Milizionäre ins Gespräch gekommen. Schade eigentlich dass man die Spanische Sprache nicht beherrscht. Nächster Etappenort auf dieser landschaftlich sehr reizvollen Strecke durch die Sierra de los Órganos, Teil der Cordillera de Guaniguanico, war Guane, das wir nach weiteren 30km erreichten. Im Ort haben wir im Schatten eines Gebäudes Pause gemacht, dieses Gebäude schien das Finanzamt der Region zu sein. Beim zufälligen Blick durch die offen stehenden Fenster konnte man einer jungen Kubanerin am Windows – PC beim Solitär spielen zuschauen. Soviel scheint Kuba dann doch nicht von Deutschland zu unterscheiden.
So schön diese Tour durch die Berge auch war, sicher die schönste der insgesamt 1000km, umso ernüchternder war das Tagesziel, das wir nach etwa 7 Stunden erreichten. Die Hüttenanlage – auch Campismo genannt – Laguna Grande liegt landschaftlich wenig reizvoll an einem künstlichen See, vermutlich ein Trinkwasserspeicher. Die Anlage selber ist ziemlich heruntergekommen, wir gebrauchten oft auch den Ausdruck «heruntergeritten». Außerdem hatte man uns wieder nicht erwartet, war also von unserer Ankunft recht überrascht, aber erneut gelingt es unserem Guide doch noch Unterkünfte für uns zu bekommen. Wie das ganze Camp siDer Schüsselfrosch (Rana Catinus), in seinem heimischen Lebensraumnd dann natürlich auch die Bungalows in einem etwas erneuerungswürdigen Zustand. Alle hatten wir mehrere Frösche im Bad, in meinem waren zeitweilig mindestens vier dieser Lurche wohnhaft, einer davon in der Kloschüssel, es machte den Eindruck als wenn das der arttypische Lebensraum dieser Gattung war. Das Frühstück am nächsten Morgen entsprach dann dem bisherigen eher mäßigen Gesamteindruck der Anlage.
Man erzählte uns, dass der gesamte Komplex in einigen Monaten umgebaut und anschließend Venezolanern, die sich auf Kuba am Auge operieren lassen, als Erholungsstätte dienen soll. Dieses Programm ist ein Teil der kubanischen Gegenleistungen für das von Venezuela, unter der Regierung Hugo Chavez, gelieferte Erdöl.