Man begegnet auf Kuba allerorten – quasi an jeder Straßenecke – Tafeln, Graffitis oder Plakaten wie denen auf den beiden Fotos rechts. Diese Schilder tragen alle die Aufschrift Volverán was soviel wie «Kommt zurück» bedeutet und sind Solidaritätsbekundungen, meist durch die nachbarschaftlichen CDR (Comité de Defensa de la RMiama Fiveevolución, Komitee zur Verteidigung der Revolution) initiiert, mit den sogenannten Miami Five. Dies sind fünf Kubaner – Gerardo Hernández, Antonio Guerrero, Ramón Labañino, Fernando Gonzáles und René Gonzáles – die bis zum September 1998 Informationen innerhalb der Exilkubanischen Organisationen in Miami sammelten, dann verhaftet und im Sommer 2001 zu teils mehrfach lebenslangen Haftstrafen in den USA verurteilt wurden. Anklagepunkte waren unter anderem: Spionage, Verschwörung sowie Mord. Wobei der Anklagepunkt Mord sich auf einen nie ganz aufgeklärten Abschuss zweier Sportflugzeuge durch die kubanische Luftwaffe im Februar 1996 bezieht (laut Abschlussbericht der Internationalen Zivilluftfahrt Organisation [ICAO] sind beide Flugzeuge 9 beziehungsweise 10 Seemeilen außerhalb des kubanischen Luftraumes abgeschossen worden). Der gesamte Prozessverlauf ist international sehr umstritten. Zum einen wird die lange Untersuchungshaft der fünf Kubaner von drei Jahren kritisiert, des Weiteren hat der Prozess in Miami stattgefunden, in Florida leben aber etwa 700 000 Exilkubaner, so dass die Geschworenen vermutlich nicht unvoreingenommen urteilten konnten. Im August 2005 entscheidet ein Berufungsgericht in Atlanta auf Auftrag des New Yorker Rechtsanwalts Leonard Weinglass dass aus diesem Grund das Urteil aufgehoben sowie der Prozess neu aufgerollt werden sollte. Zu dieser hochinteressanten Thematik, Verhältnis der USA zum Nachbarn Kuba, siehe auch: Süddeutsche Zeitung vom 08. Juli 2004.


Die heutige Etappe führte auf derselben Strecke die wir nach Maria La Gorda gefahren waren wieder zurück, da man von Maria La Gorda aus nicht weiter kommt, dort ist quasi Sackgasse. Die Länge der Tagestour nach Sandino war dann 66km.


IMiama Fiven der ganz ursprünglichen Planung war als heutiges Etappenziel noch ein zweites mal Laguna Grande vorgesehen. Man hatte dann aber glücklicherweise schon frühzeitig eine Änderung vorgenommen und Sandino als Tagesziel ausgewählt. Und zwar wollte der Veranstalter einmal einen Versuch mit einer Privatunterkunft machen. Um es gleich vorwegzunehmen: dieser Versuch ist sicher nur teilweise geglückt. Das Problem war ein weiteres mal das Altbekannte, man hatte uns wieder nicht erwartet. Sowieso wären in der Privatherberge, etwa vergleichbar mit einer Bed- and Breakfast Pension, nicht genügend Zimmer beziehungsweise Schlafstätten vorhanden gewesen. Also wurden wir aufgeteilt. Die drei Paare kamen bei einer anderen kubanischen Familie unter, für die drei Einzelreisenden sollten genug Zimmer in der ursprünglichen Unterkunft verfügbar sein, waren sie aber irgendwie doch nicht, tatsächlich waren nur zwei Räume vorhanden. Also wurde ich als einzelner Herr auch ausgelagert. Das Ersatzquartier entsprach aber so gar nicht meiner Vorstellung und ich bin in diesem Punkt sicher nicht empfindlich. Als dann der Guide beim Abendessen fragte ob meine Unterkunft in Ordnung sei, konnte ich leider nur antworten: NEIN! Er hat dann noch einmal mit dem Besitzer der eigentlichen Pension gesprochen und plötzlich ging's dann doch. Allerdings war das Zimmer illegal, weil jede private Pension nur maximal vier Zimmer vermieten darf. Das Zimmer war dann aber in Ordnung, ich hatte sogar mein eigenes Bad, die beiden Damen mussten sich eines teilen. Das Frühstück an nächsten Tag war eher lieblos zubereitet und auch nicht besonders reichhaltig. Insgesamt waren die in die andere Privatpension ausquartierten Paare mit ihrer Unterkunft unterm Strich deutlich besser dran.