Heute soll's dann endlich wirklich los gehen, die erste echte Etappe über 72km nach Soroa. Morgens nach dem Frühstück fand, wie eigentlich später vor jeder Etappe, eine kurze Besprechung der heutigen Tour statt, der Guide schlägt eine kleine Abweichung von der ganz ursprünglich geplanten Strecke vor, wir stimmen natürlich zu. Die Strecke soll von San Antonio deStraßenszene in Artemisa los Baños über Artemisa (klingt irgendwie so gar nicht Spanisch) nach Candelaria führen, in Candelaria biegen wir dann von der Hauptstraße in Richtung Berge ab, von dort sind es dann noch zirka 8km bis Soroa. Aber diese 8km haben es echt in sich, gleich am ersten Tag geht es in die Berge und die Steigungen sind wirklich nicht zu unterschätzen, zumal wir ja mit Gepäck unterwegs sind. Etwa 15% Steigung sind zu überwinden, was eigentlich für alle von uns bedeutet – Absteigen und das Rad schieben, das ist aber mit der zusätzlichen Last am Bike auch nicht wirklich einfacher. Nach der ersten Steigung geht's dann wieder etwas bergab, hier zahlt sich das Mehrgewicht jetzt aus, es rollt richtig gut. Aber zu sehr laufen lassen sollte man angesichts der Straßenzustände auf Kuba auch nicht, lieber auf Nummer Sicher gehen und das Tempo dem Asphalt anpassen, selbst wenn es schwerfällt. Nachdem dann alle die letzten Steigungen mehr oder weniger schiebend bewältigt hatten, die erste negative Überraschung dieser Tour bei der Ankunft im Hotel Villa Soroa. Man hat uns nämlich nicht erwartet und folglich keine Reservierung und auch erstmal keine Zimmer für uns, irgendwas war da sicher in der Kommunikation zwischen unserem Veranstalter und der kubanischen Agentur Cubanacán schief gegangen. Nach langen Verhandlungen unseres Guides mit dem Rezeptionisten bekommen wir dann aber doch noch Zimmer beziehungsweise Bungalows in der gepflegten Anlage. Man wollte dafür einen Reisebus, der für später noch erwartet wurde, woanders hinschicken, für uns mit den Rädern wäre das natürlich etwas schwierig geworden noch 70km weiter zu fahren. Allerdings haben wir nicht so viele Bungalows wie eigentlich nötig bekommen, so dass sich vier von uns, die eigentlich Einzelzimmer gebucht hatten, ein Zimmer mit jemandem teilen mussten, was nach kurzer Diskussion dann auch reibungslos ging, eine Alternative hatten wir ja auch nicht. Unser Veranstalter hat dann später versucht die Schuld für diesen Patzer auf die Kubaner d.h. deren Nachlässigkeit zu schieben, was wir aber nicht ganz glauben wollten.