Gegen 9 Uhr haben wir an diesem Tag San Diego de Los Baños in nordöstlicher Richtung verlassen, also nicht auf der Strecke auf der wir vorher hier her gekommen waren. Nach 8km, im Ort Entronque de San Diego, sind wir dann wieder auf die Hauptstraße gestoßen. Der Guide erzählte uns, dass ein Teil der Carrera Central, denn wir quasi umfahren hatten, seit Jahren in einem See untergegangen ist. Der Verkehr wird über die nahe Autobahn umgeleitet, so dass man wohl keinen Handlungsbedarf sieht diesen Schaden an der Straße zu reparieren. Man darf sich den Verkehr auf dieser Straße natürlich auch nicht so wie auf einer deutschen Landstraße vorstellen. Es sind sicher schon einige Fahrzeuge unterwegs, aber insgesamt sehr viel langsamer als bei uns in Deutschland, bestimmt auch bedingt durch die zahlreichen Pferdefuhrwerke, Ochsenkarren, Reiter und Fahrräder sowie den technischen Zustand vieler dieser Vehikel. Meistens war das Rad fahren auf dieser Straße recht entspannt und angenehm. Wenn auch die eine oder andere tiefschwarze Russwolke aus einem LKW Auspuff uns kurzzeitig die Luft zum Atmen nahm und die Sicht vernebelte. Sehr störend ist uns allerdings der Fahrer eines Fuhrwerks aufgefallen, der sein Pferd auf eine ziemlich widerliche Art und Weise angetrieben hat, offenbar wurmte es ihn gar sehr, dass wir mit den Rädern schneller waren als er mit seinem Gaul. Hinzukommt vielleicht auch noch dass unter uns ja auch einige Frauen waren, die er irgendwie beeindrucken wollte. Zu Recht scheinen die Begriffe Macho / Machismo aus dem Spanischen entlehnt.

Baños del Río San Juan bei Las Terrazas

Weiter ging die Fahrt dann wieder auf der CC1 über San Cristobal bis Candelaria, wo wir ja vor 15 Tagen schon einmal durch gekommen waren. Und hier haben wir dann doch eine kleine Änderung an der geplanten Streckenführung vorgenommen. Anstatt weiter geradeaus zu fahren und nach etwa 13km links abzubiegen, sind wir schon in Candelaria abgebogen, dass heißt wir sind die Strecke die wir bereits vor gut zwei Wochen bewältigt hatten heute noch einmal gefahren. Das bemerkenswerte daran ist, dass heute keiner mehr sein Velo die Steigung hinauf geschoben hat. Drei Wochen Rad fahren auf Kuba machen anscheinend richtig fit, das zeigt aber auch dass wohl keiner wirklich optimal vorbereitet war. Den Rest der Strecke kannte man ja schon, am Wasserfall haben wir noch einmal Pause gemacht und uns ein Bucanero gegönnt. Weiter am Hotel vorbei und an der Schranke rechts abbiegen. Die Fahrt ging aber noch etwas über Las Terrazas hinaus nach Baños del Río San Juan, was eigentlich nur eine Anlage bestehend aus fünf Hütten (wie auf dem Photo rechts zu sehen), Sanitäranlage und einem Restaurant ist.
Die heutige Etappe war durch die kleine Änderung etwas länger als geplant, nämlich 90km lang.